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Mein Praxistest: Der Mountain Equipment Xenith III Daunenschlafsack

Mein Praxistest: Der Mountain Equipment Xenith III Daunenschlafsack - Eddy's Adventure GmbH

Frank Hinrichs |

 Wer viel draußen unterwegs ist – sei es auf Trekkingtour, beim Biwakieren im Hochland oder beim Fastpacking im Mittelgebirge – weiß, wie entscheidend der richtige Schlafsack für eine gute Nacht unter freiem Himmel ist. Für meine Frühjahrs- und Herbsttouren 2025 habe ich mich für den Mountain Equipment Xenith III entschieden. Und was soll ich sagen? Dieser Schlafsack hat mich vom ersten Abend an überzeugt – und das auf ganzer Linie.

Ultraleicht und trotzdem warm – geht das wirklich?

Zugegeben: Ich war skeptisch. Ein Schlafsack mit nur 700 g Gewicht und trotzdem ein Komfortbereich bis -2 °C? Klingt zu schön, um wahr zu sein. Doch nach mehreren Nächten im Freien, teils mit gefrorenem Boden, kann ich bestätigen: Das Wärme-Gewichts-Verhältnis ist sensationell. Selbst bei eisigen Herbsttemperaturen in Norwegen war mir wohlig warm – ohne dass ich mich dick einpacken musste. Und das, obwohl ich eher zur frostempfindlichen Sorte gehöre.

Der Schlafsack ist mit 373 g feinster 900 cuin Gänsedaune gefüllt. Die Daune stammt aus zertifizierten Quellen und wird nicht hydrophob behandelt – Mountain Equipment setzt stattdessen auf eine exzellent wasserabweisende Außenschicht aus superleichtem 10D Plasma-Nylon mit PFC-freiem DWR-Finish. Das funktioniert erstaunlich gut: Auch bei etwas Kondensfeuchtigkeit im Zelt blieb das Innenklima angenehm trocken.

Schnitt, Komfort & Ausstattung – mehr als nur ultraleicht

Ein Punkt, der mir besonders wichtig ist: Schlafkomfort. Viele Ultraleicht-Schlafsäcke sind stark zugeschnitten, eng und haben kurze Reißverschlüsse – Hauptsache Gewicht sparen. Nicht so der Xenith III:

Er hat einen vollwertigen Reißverschluss, der sich angenehm bedienen lässt und auch nächtliches Ein- und Aussteigen erleichtert. Die Fußbox ist ergonomisch geformt, bietet Bewegungsfreiheit und isoliert gleichzeitig sehr gut. Auch die Kapuze ist aufwendig geschnitten, lässt sich bequem anpassen und schmiegt sich angenehm an den Kopf an – ohne das Gefühl, eingeengt zu sein.

Was mir ebenfalls positiv aufgefallen ist: Der Kragen mit Wärmewulst, der kalte Zugluft zuverlässig draußen hält. In Kombination mit den schräg verlaufenden Kammern im Rumpfbereich entsteht eine gleichmäßige Wärmeverteilung ohne Kältebrücken. Das ist Technik, wie man sie sonst nur von Expeditionsschlafsäcken kennt.

Temperaturangaben, auf die man sich verlassen kann

Mountain Equipment gibt für den Xenith III einen firmeneigenen „Good Night’s Sleep“-Wert von -7 °C an. Laut EN/ISO liegt die Komfortgrenze bei -2 °C, die untere Grenze bei -8 °C. In der Praxis fühlte ich mich bei rund -1°C sehr komfortabel – mit dünner Merino-Unterwäsche und ohne zusätzliche Isolation im Zelt. Mit etwas Kleidung würde ich mich sicherlich auch noch bei -2 bis -4°C sehr wohl fühlen. Für mich ein echter 3-Jahreszeiten-Schlafsack, der auch bei gemäßigten Wintertemperaturen bis -5°C noch sehr gut funktioniert.

Packmaß & Alltagstauglichkeit

Was nützt ein leichter Schlafsack, wenn er viel Platz im Rucksack braucht? Auch hier punktet der Xenith III: Im mitgelieferten Rolltop-Packbeutel lässt er sich auf 25 × 16 cm komprimieren – mit zusätzlichem Kompressionssack ginge es sogar noch kleiner. Für zu Hause liegt ein großer Lagerbeutel aus Baumwolle bei, der die Daune in Form hält und ihre Lebensdauer verlängert.

Nachhaltigkeit? Mehr als nur ein Label.

Mountain Equipment nimmt das Thema Verantwortung und Transparenz ernst. Das verwendete Gänsedaunenfüllmaterial ist zu 100 % nach dem firmeneigenen Down Codex® rückverfolgbar. Auf der Website kann man mittels eines Codes genau einsehen, aus welchem Betrieb die Daune stammt – inklusive Infos zur Tierhaltung, Herkunft und Qualität. Für mich ist das ein echter Mehrwert und ein starkes Signal für ethisches Wirtschaften.

Auch bei den verwendeten Materialien wird auf Nachhaltigkeit geachtet: Die wasserabweisende Beschichtung ist PFC-frei, die Verarbeitung tadellos. Es wirkt alles durchdacht und hochwertig – und das merkt man im Einsatz.

Für wen ist der Xenith III die richtige Wahl?

Ich würde den Schlafsack besonders Bergwanderern, Biwakierern und Fastpackern empfehlen, die in kühleren Nächten unterwegs sind und auf ein geringes Gewicht achten wollen, ohne dabei Komfort einzubüßen. Auch für Weitwanderer, die auf zuverlässige Wärme in langen Nächten angewiesen sind, ist der Xenith III ideal.

Natürlich gibt es günstigere Alternativen wie den Vango Cobra oder den Alpkit Pipedream – doch keiner dieser Säcke vereint Komfort, Wärmeleistung, Gewicht und Nachhaltigkeit so ausgewogen wie der Xenith III.

Mein Fazit: Warm. Leicht. Vertrauenswürdig.

Mit einem Preis von rund 600-700 EUR ist der Mountain Equipment Xenith III sicherlich kein Schnäppchen – aber für ambitionierte Outdoor-Abenteurer jeden Cent wert. Ich würde ihn sofort wieder mit auf Tour nehmen. Er hat mich weder frieren noch schwitzen lassen, hat sich angenehm getragen und passt perfekt in mein Packkonzept für längere Touren. Aber klar ist auch, jede Tour und jede Witterungslage benötigt unterschiedliches Material. Ich würde diesen Schlafsack in der Temperaturbandbreite von +10°C bis -5°C einsetzen und mit der Kleidung etwas "spielen". 

Wer bereit ist, in Qualität, Verantwortung und erholsamen Schlaf zu investieren, macht mit diesem Schlafsack alles richtig. Und das Gute ist ja, ihr müsst ihn nicht kaufen. Leiht ihn euch einmal mal aus und testet ihn auf einer Tour. Ihr werdet begeistert sein :).

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