Ich wollte schon ewig hoch hinaus, aber immer hat mich das Material-Thema ausgebremst. Ein dicker Winterschlafsack nur für eine einzige Reise? Teure Isomatte, die danach im Keller verstaubt? Dieses Mal habe ich’s anders gemacht: Schlafsack Mountain Equipment Glacier 1000 und Isomatte NEMO Tensor Extreme habe ich mir bei Eddy’s Adventure zur Miete/Leihe geholt. Gereinigt, geprüft, pünktlich vor dem Abflug bei mir – und ich konnte alles in Ruhe probepacken. Das war die beste Entscheidung vor einer der intensivsten Wochen meines Lebens.
Vorbereitung, Route und erste Eindrücke
Ich bin die Machame-Route gegangen, sieben Tage. Die gilt als landschaftlich mega abwechslungsreich und bietet einen guten Rhythmus für die Höhenanpassung. In Moshi habe ich den Guide getroffen, Ausrüstung gecheckt, Wasser aufgefüllt und bin abends nervös früh ins Bett. In der Lodge war’s warm, aber mein Kopf war schon oben am Berg: Reicht die Ausrüstung? Schlafe ich bei Minusgraden? Spoiler: Ja. Und wie!
Tag 1 – Vom Regenwald ins Bergland
Start am Machame Gate, die Luft feucht, alles tropfgrün. Der Weg zieht stetig bergauf, die Beine sind frisch, der Rucksack noch ordentlich. Abends am Machame Camp wurde es schlagartig kühler. Ich hab die NEMO Tensor Extreme aufgeblasen, mich gewundert, wie stabil und leise die liegt, und den Glacier 1000 ausgerollt. Der Moment, wenn du in einen warmen Daunenkokon schlüpfst, während draußen die Feuchtigkeit in Frost übergeht, ist Gold wert. Ich hab echt gut geschlafen, trotz erster Höhe.
Tag 2 – Aus dem Wald hoch aufs Shira-Plateau
Die Vegetation wird niedriger, die Sicht weiter. Es ist der erste Tag, an dem der Kilimanjaro so richtig vor dir steht. Am Shira Camp zieht ein kräftiger Wind, der die Temperatur nachts deutlich drückt. Ich hatte Thermo-Unterwäsche an, eine Mütze und bin in den Glacier 1000 getaucht. Nichts ist wichtiger als der erste echte Kältetest – und ich lag warm. Die Tensor Extreme hat mit ihrem hohen R-Wert die Bodenkälte weggeschluckt. Keine kalten Hüften, kein Frier-Schaukeln, einfach Ruhe.
Tag 3 – Höher schlafen? Nein. Höher steigen, tiefer schlafen
„Climb high, sleep low“ ist das Mantra. Wir sind Richtung Lava Tower gestiegen, auf über 4.500 Meter, und danach runter ins Barranco Camp. Ich hab den Höhenunterschied gemerkt: trockener Mund, leichter Schädel, das klassische „Uff“. Genau hier zählt Schlaf. Der Glacier 1000 hatte noch Reserven, und ich hab gemerkt, wie gut der Kragen und die Kapuze abschließen. Kein Zug, kein Wärmeverlust – nur dieses beruhigende Rascheln von Daune, während draußen der Frost die Zeltplane glitzern lässt.
Tag 4 – Barranco Wall und der Flow
Die Barranco Wall sieht von unten wilder aus, als sie ist. Es ist eher klettern mit den Füßen – macht Spaß. Danach ein ständiges Auf und Ab bis Karanga. Der Wind nimmt zu, die Haut wird trocken, die Sonnenbrille bleibt drauf. Abends wieder dasselbe Ritual: Matte aufpumpen, Schlafsack auslüften, Wasserflasche in den Fußraum, damit nichts gefriert. In der Nacht hat’s richtig angezogen, aber ich hab’s ehrlich kaum gemerkt. Der Mix aus dicker Daune plus top isolierter Matte ist am Berg das Dreamteam.
Tag 5 – Kurz, aber wichtig: rüber nach Barafu
Von Karanga nach Barafu ist es nicht der längste, aber mental wichtige Tag. Alles ist auf „Summit Night“ getaktet. Am Nachmittag liegst du im Zelt, versuchst noch zwei, drei Stunden vorzuschlafen. Ich hab den Glacier 1000 halb offen benutzt, um nicht zu überhitzen, und bin erstaunlich müde geworden – ein gutes Zeichen. Als es draußen dunkelt, gibt’s noch Tee und eine Kleinigkeit, danach ziehst du dich Schicht für Schicht an. Die Stirnlampe trifft Staub, der Staub trifft die Kälte. Es fühlt sich ernst an, aber gut.
Tag 6 – Gipfelnacht und Uhuru Peak
Wir sind kurz nach Mitternacht los. Es ist kalt, die Luft dünn, und alles läuft im Pole-pole-Rhythmus. Die Serpentinen wirken endlos, aber das Tempo ist ruhig, fast meditativ. Ich hab gleichmäßig getrunken, kleine Schlucke, und regelmäßig gegessen, auch wenn das auf Höhe Überwindung kostet. Stella Point im ersten Licht ist magisch: Die Sonne kriecht, der Schatten des Kibo liegt wie ein Dreieck im Himmel. Dann der letzte Abschnitt zum Uhuru Peak. Kein Sprint, keine Heldentat – einfach weitergehen. Oben ist alles plötzlich ganz still, auch im Kopf. Ein paar Fotos, ein Blick, ein sehr ehrliches Lächeln.
Der Abstieg nach Barafu ist staubig und lang, die Oberschenkel melden sich. Unten im Camp hab ich nur noch die Schuhe ausgezogen und mich in den Glacier 1000 fallen lassen. Selbst tagsüber hat der Körper nach Wärme gesehnt. Diese Kälte, die vom Boden hochzieht, kriegst du mit einer schwachen Matte nie in den Griff – die Tensor Extreme war hier die halbe Miete.
Tag 7 – Runter nach Mweka und dieses leise Glück
Letzter Tag, die Knie dürfen nochmal arbeiten. Der Wald empfängt dich feucht und laut, Vögel, Stimmen, Leben. Am Mweka Gate schmeckt die Cola wie das beste Getränk der Welt. Und während du staubig und stolz dastehst, merkst du, dass die Woche schlichtweg stimmig war: gutes Team, faire Etappen, vor allem aber Schlaf – richtig guter Schlaf.
Wie sich die geliehene Ausrüstung geschlagen hat
Der Mountain Equipment Glacier 1000 war für mich genau richtig. Ich bin eher kälteempfindlich und hatte trotzdem Nächte, in denen ich schlicht vergessen habe, dass es draußen friert. Die Kapuze lässt sich präzise zuziehen, der Wärmekragen schließt sauber und die Fußbox bleibt warm, auch wenn du mal mit einer Nalgene drin schläfst. Wichtig: Ich hab den Sack morgens kurz gelüftet, abends ausgeschüttelt – dann performt Daune am besten.
Die NEMO Tensor Extreme war die Überraschung. Nicht nur warm, sondern auch stabil. Ich drehe mich nachts viel, und bei dünnen Matten wache ich sonst ständig von Kältebrücken auf. Hier nicht. Und: Sie ist erstaunlich leise. In einer windigen, trockenen Nacht ist jedes Geräusch doppelt laut – ich hatte Ruhe.
Kleine Learnings, die viel bringen
Ich habe jeden Abend konsequent getrunken und die Flasche im Schlafsack warmgehalten. Ich habe mir angewöhnt, direkt beim Ankommen die Matte aufzublasen, damit das Zelt innenseitig trocknet, und den Schlafsack früh aus dem Packsack zu holen. Ich bin mit einer einzigen Baselayer-Nachtgarnitur unterwegs gewesen, die ich nur im Zelt getragen habe – trocken bleiben ist am Berg halbe Erholung. Und ich habe akzeptiert, dass das Tempo oben nicht mein Adrenalin bestimmt, sondern der Berg. Pole pole ist nicht nur ein Spruch, es ist das, was die Tour für den Körper möglich macht.
Für wen diese Kombi passt – und warum Miete/Leihe Sinn ergibt
Wenn du eine einmalige Hochgebirgstour planst oder nicht weißt, ob du künftig öfter im Winter unterwegs bist, dann ist Miete/Leihe perfekt. Du bekommst hochwertige Outdoor-Ausrüstung, die gereinigt und geprüft ist, rechtzeitig geliefert wird und dir die entscheidende Komponente schenkt: erholsamen Schlaf. Genau das macht den Unterschied zwischen „irgendwie durchgehalten“ und „bewusst erlebt“. Und wenn dir das Setup so gut gefällt wie mir, dann ist „erst mieten, bei Gefallen kaufen“ die logische Verlängerung des Abenteuers.
Mein Fazit nach sieben Tagen Kili
Der Kilimanjaro ist kein Technikkletterberg, aber er ist respektvoll. Wer dort oben gut schlafen kann, hat tagsüber mehr Kraft, mehr Laune, mehr Aufnahme fürs Wesentliche. Ich hatte die – weil Schlafsack Glacier 1000 und NEMO Tensor Extreme geliefert haben. Und weil ich sie nicht kaufen musste, konnte ich budgetmäßig an anderer Stelle entspannter sein. Für mich war das die perfekte Lösung: Outdoor-Ausrüstung mieten, nutzen, lieben – und mitnehmen, was zählt: die Erfahrung.
Wenn du Fragen zur Route, zur Miete/Leihe oder zu genau diesem Setup hast, meld dich bei Eddy’s Adventure. Die kennen die Packlisten, wissen, wie kalt es sich wirklich anfühlt, und stellen dir die Outdoor-Ausrüstung zusammen, die zu dir passt.
(Autor: Daniel B., München)